Meurice

[727] Meurice (spr. möriß'), Paul, franz. Dichter und Schriftsteller, geb. 1820 in Paris, gest. daselbst 10. Dez. 1905, studierte die Rechte, schloß sich dann an Victor Hugo und die romantische Schule an und bemühte sich zunächst, Shakespeare dem französischen Theaterpublikum nahezubringen, so in den Stücken:[727] »Falstaff« (mit Gautier und Vacquerie, 1842), »Le capitaine Paroles« (nach »Ende gut, alles gut«, 1843) und einer mit dem ältern Dumas angefertigten metrischen Übersetzung des »Hamlet« (1847). Auch die Bearbeitung der »Antigone« des Sophokles für die Comédie-Française ist von ihm. Eigne Dramen von M. sind: »Benvenuto Cellini« (1852), »Schamyl« (1855), »Fanfan la Tulipe« (1857), das Versdrama »Struensee« (1898) u. a. Auch mehrere Romane von George Sand bearbeitete er für die Bühne, z. B.: »Les beaux messieurs de Bois-Doré« (1862) und »Cadio« (1868), ebenso V. Hugos »Notre-Dame de Paris« (1879). Seine Romane sind unbedeutend. Bei weitem erfolgreicher war seine Wirksamkeit als republikanischer Tagesschriftsteller, zuletzt in dem von ihm und Vacquerie 1869 gegründeten »Rappel«. Mit letzterm wurde M. mit der Sichtung und Herausgabe des poetischen Nachlasses V. Hugos betraut.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 727-728.
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