Mikó

[784] Mikó, Emerich, Graf, ungar. Staatsmann und Geschichtsforscher, geb. 4. Sept. 1805 zu Zabola in Siebenbürgen, gest. 16. Sept. 1876 in Klausenburg, war 1847 Mitglied, 1848 Präsident des siebenbürgischen Guberniums und vollzog als solcher das Gesetz, das die Union Siebenbürgens mit Ungarn aussprach. Nach der Revolution zog er sich ins Privatleben zurück. Er brachte die alte berühmte siebenbürgische Lehranstalt, das Nagy-Enyeder Kollegium, sowie das Klausenburger Nationaltheater zu neuer Blüte und wurde der eigentliche Gründer des siebenbürgischen Museums. Außer mehreren historischen Abhandlungen gab er eine wertvolle Sammlung historischer Quellen: »Erdélyi történelmi adatok« (»Beiträge zur Geschichte Siebenbürgens«), die von Johann Kriza gesammelten Volkslieder der Szekler heraus und wurde 1858 zum Ehrenmitglied der ungarischen Akademie gewählt. 1861 ward er Präsident des Guberniums, 1867 Kommunikationsminister im Kabinett Andrássy, trat aber aus Gesundheitsrücksichten bald zurück.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 784.
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