Mossamedes

[181] Mossamedes, südlichster Bezirk der portugiesisch-westafrikan. Kolonie Angola (s. d. und Karte »Äquatorialafrika« im 1. Bd.), erstreckt sich an der Küste von Kap Santa Maria bis zum Kunene (Grenzfluß gegen Deutsch-Südwestafrika); die andern Grenzen sind unbestimmt. Das Land erhebt sich von der Küstenebene zum innern Hochplateau (Sierras da Neiva, da Munda, Schella und Kanna), von dem der Kunene mit zahlreichen Nebenflüssen abfließt. Im N. wachsen Öl- und Weinpalmen, Pandanus und andre tropische Gewächse, der regenärmere südliche Teil ist meist offenes Grasland, wo der Baobab nicht mehr gedeiht, bis er in der Südgrenze in die Kalahari mit der ihr eigentümlichen Welwitschia übergeht. In den fruchtbaren, stark bevölkerten Flußtälern werden Baumwolle, Zuckerrohr, Bananen, Orangen gebaut und Rinder (auch Reitochsen) sowie Schafe gezogen. Im S. haben Buren den Ort Humpata angelegt, ihn aber zumeist wieder verlassen. Die Bevölkerung wird auf (1898) 176,100 Einw. geschätzt. – Die gleichnamige Hauptstadt, an der Kleinen Fischbai, unter 15°7´ südl. Br., in öder, regenloser, sandiger Umgebung, mit gesundem Klima, hat palmenbepflanzte Straßen, Regierungsgebäude und 5000 Einw. (nach andern Angaben 3350); davon 2000 Weiße, die zunehmenden Handel nach Portugal (Dampferlinie nach Oporto) betreiben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 181.
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