Muggendorf

[212] Muggendorf, Flecken und Luftkurort im bayr. Regbez. Oberfranken, Bezirksamt Ebermannstadt, in der Fränkischen Schweiz und an der Wiesent, 325 m ü. M., hat eine evang. Kirche, eine Molkenkur- und Kaltwasserheilanstalt, ein Fichtennadelbad, eine Spielwarenfabrik und (1900) 411 evang. Einwohner. M. ist besonders berühmt durch die hier und in der nächsten Umgegend im Fränkischen Jura befindlichen Tropfsteinhöhlen (Muggendorfer Höhlen), deren man bereits 24 kennt. Die wichtigsten derselben sind: die Rosenmüllershöhle bei M.;die schwer zugängliche Kappshöhle; die durch die Untersuchungen von Esper (1771), Rosenmüller, Cuvier, Goldfuß etc. berühmt gewordene Gaillenreuther oder Zoolithenhöhle bei Burggaillenreuth, aus vier Stockwerken und vielen Kammern bestehend, die mit Überresten vorweltlicher Tiere (Bären, Hyänen, Wölfe) angefüllt sind; die erst 1832 entdeckte Sophien- oder Rabensteiner Höhle bei Schloß Rabenstein (s. d.). In der Nähe merkwürdige Felsgruppen (Riesenburg, Rabenecker Tal u.a.). Vgl. Neischl, Die Höhlen der Fränkischen Schweiz (Nürnb. 1904) und Literatur bei Artikel »Jura, deutscher«, S. 385.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 212.
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