Nekrosebazillus

[504] Nekrosebazillus (Bacillus necrophorus Löffler), ein Bazillus, der bei Tieren häufig vorkommt. Er erzeugt keine eigenartige Krankheit, greift vielleicht gesunde Organe gar nicht an, befällt jedoch erkrankte oder beschädigte Gewebe und bewirkt örtliches Absterben (Nekrose). Er wurde zuerst gefunden von Löffler bei der Kälberdiphtherie (s. Diphtherie, S. 36), siedelt sich auf der Schleimhaut von Gebärmutter und Scheide (an kleinen Verletzungen) nach der Geburt an. Auch findet er sich auf der Schleimhaut des Pansens beim Rind, des Dickdarmes beim Pferd, in Leber und Lunge des Rindes, bewirkt bei der Schweinepest auf der durch das Pestbakterium infizierten Schleimhaut tiefgehende Zerstörung, kompliziert die Klauenerkrankung bei Maul- und Klauenseuche, erzeugt auch selbständig eine Klauennekrose sowie das Panaritium des Rindes (s. Klauenkrankheiten).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 504.
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