Nickelmünzen

[624] Nickelmünzen sind fast allgemein an die Stelle der niedrigen Stufen von Scheidemünzen aus stark legiertem Silber getreten. Sie haben bei kleinem Gewicht ziemlich hohen Wert, nutzen sich wenig ab, halten sich ziemlich rein, erfordern sehr kräftige Prägmaschinen, auch sind die Legierungen ziemlich schwer herzustellen und gewähren somit gute Garantie gegen Falschmünzerei. Seit 1850 benutzte die Schweiz Legierungen aus Kupfer, Zink und Silber mit 10 Proz. Nickel; 1856 folgte Nordamerika mit Kupfernickellegierung mit 12 Proz., 1860 Belgien mit einer solchen mit 25 Proz. Nickel, 1873 das Deutsche Reich mit einer Legierung aus 25 Nickel und 75 Kupfer. Diese Legierung wird jetzt sehr allgemein angewandt. Von den deutschen Nickelmünzen wiegen 250 Zehn- und 400 Fünfpfennigstücke je 1 kg. Aus reinem Nickel prägen jetzt Österreich-Ungarn Stücke zu 20 und 10 Heller von 4,5 und 3 g Gewicht, die Schweiz zu 20 Rappen von 4 g, Frankreich zu 25 Centimes von 7 g und Italien zu 25 Centesimos von 6 statt bisher 4 g. Belgien hat seine Münzen zu 10 und 5 Centimes seit 1901 aus dem Verkehr gezogen und prägt dafür um 0,5 g leichtere mit einem Loch in der Mitte, um Verwechselungen mit Silbermünzen ganz unmöglich zu machen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 624.
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