Nordensvan

[757] Nordensvan, schwedisch-finnländ. Adelsgeschlecht, hieß bis zu seiner Nobilitierung (1772) Alopäus. Erwähnt seien:

1) Carl Otto von, schwed. Kriegshistoriker und Militär, geb. 7. April 1851 in Stockholm, wurde 1868 Offizier, war lange im Generalstab tätig, dessen neuere Schriften er zum Teil redigierte, 1892–1903 auch Chef der Stockholmer Kriegshochschule. 1896 erhielt er den Obristenrang. Außer mehreren Beiträgen in den »Abhandlungen« der schwedischen Kriegsakademie, der er seit 1886 angehörte, veröffentlichte er zahlreiche größere, vorzüglich geschriebene Arbeiten, durch die er zur Popularisierung der Kriegswissenschaften in Schweden wesentlich beigetragen hat. Die wichtigsten sind: »Öfversigt af Rysslands härorganisation« (Stockh. 1879); »Taktiska uppgifter för hemarbete« (1884); »En vandring öfver slagfälten i Sachsen« (1886); »Värnplikten och inskrifningsväsendet« (1887, 3. Aufl. 1895); »Vapenslagens stridssätt« (1891); »Kriget och krigsinrättningarna« (1893); »Studier öfver Mainfälttåget 1866« (1894); »Fransk-tyska kriget 1870–1871« (illustriert, 1895); »Krigarlif« (1896); »Finska kriget 1808–1809« (1898); »Nittonde århundradets militära tilldragelser i deras sammanhang med den allmänna utvecklingen« (1899–1900, 2 Bde.); »Värmlands regementes historia« (1903–04, 2 Bde.; Volksausgabe in 1 Bd., 1905). Sehr geschätzt wird sein »Handbok för svenska härens befäl« (mit W. E. v. Krusenstjerna, 2 Bde., 1879–80 u. ö.).

2) Georg, schwed. Schriftsteller und Kunsthistoriker, Bruder des vorigen, geb. 3. Dez. 1855 in Stockholm,[757] studierte seit 1874, machte zahlreiche Studienreisen ins Ausland und wohnt jetzt in Stockholm, wo er geschätzte Theater-, Kunst- und Literaturkritiken verfaßt. Von seinen Erzählungen sind hervorzuheben: »Figge« (1885; deutsch, Stuttg. 1895), »Figges Liebe« (1887) und »Figges jüngster Bruder« (1898), die humoristische Geschichte des großen Wiedererwachens der schwedischen Kunst in den 1880er Jahren und der Originalitätshascherei ihrer Jünger. Auch schrieb er: »Svensk konst och svenska konstnärer i 19. århundred« (Stockh. 1891–92); »De bildande konsternas historia under 19. århundred« (das. 1900). Deutsch erschien: »Geschichte der schwedischen Kunst im 19. Jahrhundert« (Leipz. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 757-758.
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