Ochotskisches Meer

[892] Ochotskisches Meer (Tungusisches, Lamutisches Meer), Meerbusen des Stillen Ozeans (s. Karte »Sibirien«), zwischen der Ostküste Asiens, der Halbinsel Kamtschatka, den Kurilen, Jeso und der Insel Sachalin, 2550 km lang, 1500 km breit und 1,507,600 qkm groß, steht im S. durch die Lapérousestraße und den Tatargolf mit dem Japanischen Meer in Verbindung, mit dem Stillen Ozean durch eine Anzahl von Straßen, die zwischen den Kurilen hindurchführen. Bedeutendere Einschnitte sind die Penschina-, Gischiga- und Tauibai, in der Südwestecke hinter den Schantarinseln die Udg-, Tupur- und Akademiebai, an der Südostküste von Sachalin die Terpjenija- und die Aniwabai. Die steilen, unwirtlichen Küsten, die von November bis April (zuweilen bis Anfang Juli) mit Eis bedeckt sind, während das übrige Meer offen bleibt, haben sehr wenige bedeutende Ortschaften, wie Nikolajewsk, Ajan (s. d.), Ochotsk (s. d.). Das Ochotskische Meer ist reich an Mollusken sowie an Seetang und wird von Amerikanern seit 1847 des Walfanges wegen aufgesucht. Wegen der im Winter vom Lande, im Sommer vom Meere her wehenden Stürme und häufiger Nebel ist die Schiffahrt nicht ohne Gefahr.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 892.
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