Oderberg

[901] Oderberg, 1) Stadt im preuß. Regbez. Potsdam, Kreis Angermünde, an der Alten Oder und mit Station O.-Bralitz an der Staatsbahnlinie Angermünde-Freienwalde, 6 m ü. M., hat eine nach Stülers Plan erbaute gotische Nikolaikirche, Synagoge, Reste eines festen Schlosses aus dem 14. Jahrh. (Bärenkasten genannt), Amtsgericht, große Dampfschneidemühlen, Schiffbau, Stärke-, Faß- und Korbfabrikation, eine Dampfziegelei, Bierbrauerei, Schiffahrt, Holzhandel und (1905) 4015 meist evang. Einwohner. O. erscheint schon 1259 als Stadt. – 2) (Poln. Bogumin) Stadt in Österreichisch-Schlesien, Bezirksh. Freistadt, am rechten Ufer der Oder, die hier die Grenze gegen Preußisch-Schlesien bildet, an den Linien Wien-Krakau der Nordbahn, Breslau-O. der Preußischen Staatsbahn und an der Kaschau-Oderberger Bahn, Sitz eines Bezirksgerichts, hat ein Röhrenwalzwerk, eine Petroleumraffinerie, Fabrikation von Harzprodukten, Chemikalien, Öl, Mühlsteinen, ein Sägewerk, eine Dampfstraßenbahn und (1900) 1888, mit dem angrenzenden Dorf Schönichel 6888 deutsche und poln. Einwohner.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 901.
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