Olýnthos

[55] Olýnthos, die bedeutendste griech. Kolonie auf der Chalkidike, unweit des Toronäischen Meerbusens, ward 480 v. Chr. von Xerxes erobert und darauf mit Chalkidiern aus Torone bevölkert. Zur Zeit des Peloponnesischen Krieges durch die Einwanderung vieler Bewohner der kleinern Seestädte von Chalkidike wesentlich vergrößert, behauptete O. seine Selbständigkeit gegen Athener und Mazedonier und stiftete einen Bund der benachbarten Städte unter seiner Hegemonie. Deshalb wurde es 382 von Sparta, das die Auflösung des Bundes verlangte, angegriffen und 379 zur Unterwerfung gezwungen. Der König Philipp von Mazedonien zeigte sich O. zuerst freundlich gesinnt, indem er die Städte Anthemus und Potidäa abtrat; als er aber zur Gründung einer Seemacht die griechischen Seestädte an der thrakisch-mazedonischen Küste sich unterwerfen wollte, kam es zwischen ihm und den Olynthiern zum Kampfe; letztere wurden besiegt und die Stadt schließlich, da die Athener, trotzdem Demosthenes zugunsten von O. die sogen. Olynthischen Reden hielt, mit der erbetenen Hilfe zögerten, 348 von Philipp erobert und von Grund aus zerstört. Ruinen östlich von Aï-Mama.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 55.
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