Oporin

[81] Oporin, Johann, eigentlich Herbst, Buchdrucker, geb. 25. Jan. 1507 in Basel, gest. daselbst 6. Juli 1568, studierte in Straßburg, ward Lehrer in der Cistercienserabtei St. Urban zu Luzern, kehrte aber bald nach Basel zurück, wo er sich durch Abschreiben für Froben und Unterrichten die Mittel zu weiterm Studium erwarb 1527 begann er Medizin bei Paracelsus zu studieren, wurde dessen Amanuensis und begleitete ihn auf seinen Reisen. Noch vor 1533 wurde er in Basel Professor des Lateinischen, 1537 auch des Griechischen. Ungefähr seit der Mitte der dreißiger Jahre widmete er sich der Buchdruckerei, zuerst mit andern zusammen, später, nachdem er seine Lehrtätigkeit[81] inzwischen aufgegeben hatte, selbständig. Seine Tätigkeit war sehr umfangreich, und seine Drucke waren sehr korrekt. Besonders druckte er klassische Werke, die er zum Teil selbst kommentierte; ein Hauptwerk seiner Druckerei ist die große von Johann v. Calcar illustrierte Ausgabe von Vesal: »De humani corporis fabrica«, 1543 und 1555. 1567 verkaufte er seine Druckerei. Sein Druckerzeichen ist Arion, auf einem Delphin reitend. Vgl. Jociscus, De ortu J. Oporim (Straßb. 1569, mit Verzeichnis der aus Oporins Druckerei hervorgegangenen Werke); Steiff in der »Allgemeinen Deutschen Biographie«, 1887; Heitz u. Bernoulli, Basler Büchermarken (Straßb. 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 81-82.
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