Osman Digna

[161] Osman Digna (vom arab. dikn, »der Bart«, nicht Digma), Feldherr des Mahdi. geb. um 1835 (angeblich in Rouen als »George Nisbet«, der 1849 mit seinen Eltern nach Alexandria ausgewandert sei, wo nach des Vaters Tode die Mutter einen mohammedanischen Kaufmann O. geheiratet habe). Osman Dignas Vater betrieb in Suakin als Straußenfeder- und Sklavenhändler ein einträgliches Geschäft und starb 1865. Der Sohn wurde einer der einflußreichsten Männer in Suakin und schloß sich 1882 der Erhebung Arabi Paschas an, worauf er von den Scheichs im östlichen Sudân zum Führer gewählt wurde. Im Dienste des Mahdi bekämpfte er die englisch-ägyptischen Truppen und verlor in einer Schlacht den linken Arm. 1887 setzte er sich bei Tokar, dann bei Handub fest; General F. W. Grenfell brachte ihm mit englisch-ägyptischen Truppen 20. Dez. 1888 bei Suakin eine blutige Niederlage bei. Nach der Niederlage des Kalifen 1898 und nach dessen Untergang im November 1899 den Engländern entkommen, wurde er 19. Jan. 1900 durch Verrat gefangen genommen und unschädlich gemacht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 161.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: