Osterwald [2]

[216] Osterwald, Wilhelm, Dichter und Schriftsteller, geb. 23. Febr. 1820 zu Bretsch in der Altmark, gest. 25. März 1887 in Mühlhausen, ward 1845 Lehrer am Pädagogium in Halle, 1850 Konrektor am Domgymnasium in Merseburg, 1865 Gymnasialdirektor in Mühlhausen. Seine »Gedichte« (3. Aufl., Leipz. 1873), von denen viele durch R. Franz u.a. komponiert wurden, sowie die Naturbilder und Märchen: »Im Grünen« (Berl. 1853) und die bessern vaterländischen Gedichte in »Deutschlands Auferstehung« (Halle 1871) atmen einen frisch poetischen Geist, echte und eigentümliche lyrische Stimmung und Humor, während sein Trauerspiel »Rüdiger von Bechlarn« (das. 1849) und die epische Dichtung »König Alfred« (Berl. 1855) nur als Nachklänge liebevollen Studiums der alten deutschen Sagenwelt und Dichtung erscheinen, eines Studiums, woraus auch die »Erzählungen aus der alten deutschen Welt« (Gesamtausgabe, Halle 1879, 3 Bde.) hervorgingen. Auch gab er »Griechische Sagen« (2. Aufl., Halle 1882, 3 Bde.) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 216.
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