Péan

[528] Péan (spr. peáng), Jules, Mediziner, geb. 1830 in Châteaudun (Eure-et-Loir), gest. 30. Jan. 1898 in Paris, wurde 1860 Prosektor der medizinischen Fakultät, 1865 Chirurg des Bureau central, 1866 des Hôpital des enfants assistés, 1867 der Lourcine, 1872 in St.-Antoine und in St.-Louis. 1892 trat er von letzterer Stelle zurück und erbaute auf eigne Kosten das Hôpital international in Paris. Er führte die Ovariotomie auf dem Kontinent ein, erfand die Methode der Blutstillung durch Fassen und Zuklemmen der offenen Gefäße mit nach ihm benannten Pinzetten und die Zerstückelung der Gebärmutter zur Entfernung großer Uterusgeschwülste auf den natürlichen Wegen. Auch führte er die vaginale Entfernung der Gebärmutter nebst Adnexen ein, wodurch das Gebiet des Bauchschnitts wesentlich beschränkt wurde. Er schrieb: »Ovariotomie et splénotomie« (2. Aufl. 1869); »Hysterotomie« (1873); »De la forcipressure« (1875); »Leçons de clinique chirurgicale« (1879–95, 9 Bde.), daraus als Sonderdruck »Du pincement des vaisseaux« (1878); »Diagnostic et traitement des tumeurs del'abdomen et du bassin« (1880–95, 4 Bde.). Auch redigierte er 3 Bände der neuen Auflage von Nélatons »Éléments de pathologie chirurgicale« (1872).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 528.
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