Pößneck

[209] Pößneck, Stadt im Herzogtum Sachsen-Meiningen, Kreis Saalfeld, an der Kotschau, nahe deren Mündung in die Orla, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Leipzig-Probstzella und Orlamünde-Oppurg, 220 m ü. M., hat eine gotische evang. Kirche (von 1390), ein schönes, 1443 in gotischem Stil erbautes Rathaus, Realschule, landwirtschaftliche Schule, Amtsgericht, Reichsbanknebenstelle, bedeutende Flanellfabrikation, Gerberei, Porzellanfabriken, Färberei, Fabrikation von Möbeln, Maschinen, Farben, Puppen, Lackleder, Musikinstrumenten, Schokolade und Konfitüren, Gärtnerei, Bierbrauerei, Ziegelbrennerei, Dampfsägemühlen und (1905) 12,702 meist evang. Einwohner. – Dem Namen nach slawischen Ursprungs, tritt P. erst in die Geschichte, als es um 1300 von den Herren zu Lobdeburg-Arnshaugk an die Landgrafen von Thüringen kam. Von diesen hatte eine besondere Linie der Grafen von Schwarzburg 1324–1418, bez. 1426 die Stadt zu Lehen; dann fiel sie an die Wettiner zurück, gehörte 1714–1826 zum Herzogtum Sachsen-Koburg-Saalfeld und ist seitdem sachsen-meiningisch. Vgl. Koch, Aus Pößnecks Vergangenheit (Pößneck 1894–95) und Beiträge zur urkundlichen Geschichte der Stadt P. (das. 1896–1900); »Geschichte der Stadt P.«, herausgegeben von der Redaktion der Pößnecker Zeitung (das. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 209.
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