Paß [2]

[479] Paß (v. lat. passus, »Schritt«), Durchgang durch einen Ort, daher die Redensarten: seinen P. haben, jemand den P. ab schneiden etc.; dann besonders Bezeichnung für die Übergänge über einen Gebirgsrücken, die immer die niedrigsten Punkte desselben benutzen (daher Paßhöhe eines Gebirges, s. Gebirge, S. 408); militärisch (Engpaß) soviel wie Defilé (s. d.). Im Jagdwesen der gewöhnliche Gang der Raub- und niedern Jagdtiere; auch die Stelle, wo Raubzeug zu laufen pflegt, z. B. Fuchspaß. In der Reitkunst ein dem Pferd angelernter oder auch ererbter wiegender Gang, der darin besteht, daß es (ähnlich wie das Kamel und der Elefant) beide Füße einer Seite fast zugleich hebt und niedersetzt; unter den amerikanischen Trabern gibt es bestimmte Blutlinien, die diesen Gang ziemlich sicher weiter vererben (Paß- oder Zeltergang; s. Tafel »Pferd IV«, Fig. 2).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 479.
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