Pacher

[290] Pacher, Michael, deutscher Bildhauer und Maler, geb. um 1430–40 zu Bruneck im Pustertal, gest. 1498, der bedeutendste Tiroler Künstler seiner Zeit,[290] bildete sich vermutlich in Italien, wo er die perspektivische Richtigkeit und das Gleichgewicht seiner Kompositionen lernte und auch entscheidende Anregungen für sein Kolorit empfing, seine herbe und wuchtige Eigenart aber nicht einbüßte. Seine malerischen Hauptwerke sind die Tafeln des Altars in St. Wolfgang (1477–81) mit Szenen aus dem Leben des Heilands und der Maria und der Kirchenväteraltar aus Brixen (jetzt in München und Augsburg). Ob P. die geschnitzten und bemalten Bildwerke seiner Altäre, von denen außer dem in St. Wolfgang die in Gries bei Bozen (1471–75) und in Salzburg (1495 bis 1498) die wichtigsten sind, selbst geschaffen hat, steht nicht fest; jedenfalls sind sie nach seinen Entwürfen und unter seiner Aussicht entstanden. Vgl. H. Semper, Die Brixener Malerschule und ihr Verhältnis zu Michael P. (Innsbr. 1891) und die Aufsätze von G. Dahlke, C. Strompen, G. Stiassny und H. Röttinger im »Repertorium für Kunstwissenschaft«, Bd. 8, 18, 23, 24 u. 26.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 290-291.
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