Paionĭos

[309] Paionĭos, griech. Bildhauer des 5. Jahrh. v. Chr., soll nach dem Berichte des Pausanias die den Rossewettkampf zwischen Pelops und Önomaos darstellende, zum großen Teil wieder aufgefundene Gruppe im östlichen Giebelfelde des Zeustempels in Olympia (s. Tafel »Bildhauerkunst IV«, Fig. 1) geschaffen haben, die aber weit archaistischer als sein einziges inschriftlich bezeugtes Werk ist. Dieses ist die marmorne Kolossalfigur einer als vom Olymp herabschwebend gedachten Nike, die, von den Messeniern um 424 v. Chr. gestiftet, in der Altis von Olympia aufgestellt war und sich jetzt im dortigen Museum befindet (Fig. 6 der Tafel). Die freie, schwungvolle Komposition der Figur, die großartige Behandlung der Körperformen und der Gewandung deuten auf den Einfluß des Pheidias, insbes. der Parthenonskulpturen. Eine andre von ihm geschaffene Nike in vergoldeter Bronze krönte das Giebeldach des Zeustempels. Vgl. Brunn, P. und die nordgriechische Kunst (Sitzungsberichte der Münchener Akademie, 1876).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 309.
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