Pasquīno

[479] Pasquīno, volkstümliche Benennung einer sehr verstümmelten antiken Statue in Rom, an der Ecke des Palastes Braschi, nahe der Piazza Navona, die im Volksleben der Römer seit Jahrhunderten eine Rolle spielt (s. Pasquill und Marforio). Das aus dem 4. Jahrh. stammende Werk, von dem besser erhaltene Nachbildungen sich in Florenz etc. befinden, stellte wahrscheinlich Menelaos mit dem toten Patroklos (s. Menelaos 1) dar und gehört der Komposition nach zu den schönsten Kunstschöpfungen des Altertums. Vgl. Mary Lafon, P. et Marforio, les bouches de marbre de Rome (2. Aufl., Par. 1877); Gnoli, Le origini di maestro P. (Rom 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 479.
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