Patēne

[495] Patēne (lat.), eine schon in der frühchristlichen Kirche gebräuchliche, anfangs tiefe, dann flache, meist metallene oder gläserne Schüssel zum Austeilen der geweihten Brote an die Gläubigen. Die innere Fläche der Patenen war mit Inschriften, eingravierten Darstellungen (Opferlamm, Kreuz), bisweilen auch mit Edelsteinen besetzt (s. Abbildung).

Patene Stroganow aus vergoldetem Silber (1846 in Sibirien gefunden; nach Martigny).
Patene Stroganow aus vergoldetem Silber (1846 in Sibirien gefunden; nach Martigny).

Später und jetzt als Gerät für die katholische Messe, ist die P. eine vollständig glatte, runde, etwas über handgroße, flache, nur goldene oder vergoldete Metallplatte zur Aufnahme der Hostie, wozu sie eine schwache Vertiefung hat. Gleich dem Kelch muß sie vom Bischof konsekriert sein. Die Krankenpatene hat in der Mitte eine verschließbare Kapsel, um die heilige Hostie zu den Kranken tragen zu können. Ähnliche Kapselpatenen dienen auch zur Aufbewahrung des heiligen Salböles.[495]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 495-496.
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