Pause [2]

[520] Pause (Bause), ein Säckchen von Leinwand, mit Kohlen-, Kreide- oder Rötelstaub gefüllt, den der Maler, die Stickerin etc. durch eine durchstochene Zeichnung klopft, um dadurch die Zeichnung der Umrisse auf den Malgrund, den Stoff etc. zu bringen (durchpausen, durchstäuben, kalkieren). P. heißt auch eine mittels durchscheinenden Papiers von einer Zeichnung genommene Kopie. Das zu diesem Zweck an gewandte Pauspapier (Ölpapier, Kopier-, Kalkierpapier) ist dünnes, schwach geleimtes, durch Tränken mit Leinölfirnis durchsichtig gemachtes Papier. Für untergeordneten Gebrauch tränkt man Schreibpapier mit Petroleum und reibt es mit Leinwand ab; durch Tränken des Papiers mit alkoholischer Lösung von Mastix, Sandarak etc. erhält man Pauspapier, das, nach dem Pausen in Spiritus gelegt, die Durchsichtigkeit wieder verliert, Pausleinwand (Pauskanun, Kalkier-, Kopierleinwand) ist ferner Baumwollenbatist, den man mit Mohnöl oder mit Harzseife und Alaunlösung oder mit einer Mischung von Terpentinöl, Rizinusöl und Kopaivabalsam tränkt, dann mit alaunhaltigem Stärkekleister bestreicht, trocknet und heiß kalandriert; die Pausleinwand[520] eignet sich zum Schreiben mit der Feder, zum Tuschen und zum Pausen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 520-521.
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