Pietsch

[870] Pietsch, Ludwig, Schriftsteller und Zeichner, geb. 25. Dez. 1824 in Danzig, bezog 1841 die Berliner Kunstakademie, trat 1843 in das Atelier des Porträtmalers Otto ein und verschaffte sich bald als Illustrationszeichner allgemeine Anerkennung. In der Folge widmete er sich mehr der literarischen Tätigkeit, besonders seit seinem Engagement als Feuilletonist der »Vossischen Zeitung« (1864), der er noch jetzt angehört. Aus der Menge seiner Reisefeuilletons gab er das Beste gesammelt heraus in den Bänden: »Aus Welt und Kunst« (Jena 1867, 2 Bde.); »Orientfahrten« (Berl. 1870); »Von Berlin bis Paris, Kriegsbilder« (das. 1871, 4. Aufl. 1904); »Marokko. Briefe von der deutschen Gesandtschaftsreise« (Leipz. 1878); »Wallfahrt nach Olympia, 1876« (Berl. 1879). Auch schrieb er den Text zu dem Prachtwerk: »Die deutsche Malerei auf der Münchener Jubiläumsausstellung 1888« (Münch. 1889), die knappgefaßten Künstlermonographien »Knaus« (Bielef. 1896) und »Herkomer« (das. 1901) sowie die Autobiographie: »Wie ich Schriftsteller geworden bin« (Münch. 1893–94, 2 Bde.; Bd. 1 in 2. Aufl. 1898), der sich anschlossen: »Aus der Heimat und der Fremde« (2. Aufl., das. 1903) und die Erinnerungen »Aus jungen und alten Tagen« (das. 1904). Zum 70. Geburtstag verlieh ihm der deutsche Kaiser den Professortitel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 870.
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