Plücker

[45] Plücker, Julius, Mathematiker und Physiker, geb. 16. Juli 1801 in Elberfeld, gest. 22. Mai 1868 in Bonn, habilitierte sich 1825 in Bonn als Privatdozent, wurde 1829 außerordentlicher Professor der Mathematik daselbst, 1834 in Halle und 1836 ordentlicher Professor in Bonn. Er förderte die Theorie der algebraischen Kurven wesentlich durch die Entdeckung der nach ihm benannten Formeln, und durch seine Verallgemeinerung des Koordinatenbegriffs übte er auf die Entwickelung der neuern Mathematik großen Einfluß aus. Seit 1847 arbeitete er über die magnetischen Eigenschaften der Gase und Flüssigkeiten, die elektrischen Lichterscheinungen im luftverdünnten Raum und (mit Hittorf) über Spektroskopie. Von ihm rühren die Geißlerschen Röhren her, auch entdeckte er die Fluoreszenz der Kathodenstrahlen. Er schrieb: »Analytisch-geometrische Entwickelungen« (Essen 1828–31, 2 Bde.), »System der analytischen Geometrie« (Berl. 1835), »Theorie der algebraischen Kurven« (Bonn 1839), »System der Geometrie des Raums« (Düsseld. 1846, 2. Aufl. 1852), »Neue Geometrie des Raums« (Leipz. 1868; 2. Abt., hrsg. von[45] F. Klein, 1869). Seine »Gesammelten wissenschaftlichen Abhandlungen« haben Schönflies (Mathematik) und Pockels (Physik) im Auftrage der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen herausgegeben (Leipz. 1895–96, 2 Bde.). Vgl. Clebsch, Zum Gedächtnis an J. P. (Götting. 1871); Dronke, Julius P. (Bonn 1871).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 45-46.
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