Pokāl

[68] Pokāl (v. ital. boccale), Trinkbecher mit Fuß aus Holz, Glas, Ton, Metall u. dgl., der schon im Mittelalter im Gebrauch war. In Form und Aufbau dem Kelch verwandt, wurde der P. allmählich zum Prunk- und Schaugefäß und als solches im 15. und 16. Jahrh. aus Gold oder vergoldetem Silber gefertigt, mit reichem Schmuck in Relief und freistehenden Figuren in Email, Edelsteinen und Perlen versehen. Zu den Prunkpokalen gehörten gewöhnlich Deckel mit Knöpfen und Griffen, die meist aus Köpfen und Figuren bestanden. In Bauch und Deckel waren bisweilen Münzen eingelassen (s. Münzbecher). Die von der Gotik geschaffene Form des Pokals erhielt sich bis ins 18. Jahrh. S. Tafel »Goldschmiedekunst«, Fig. 4, 7, 9 u. 15.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 68.
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