Popocatépetl

[156] Popocatépetl (aztek., »rauchender Berg«, Volcan Grande de Mexico), Vulkan im mexikan. Staate Puebla, am Südostrande des Hochtales von Anahuac, südöstlich von der Stadt Mexiko, unter 19° nördl. Br., mit dem 15 km nördlich sich erhebenden Iztaccihuatl (4790 m) durch einen 3690 m hohen Sattel verbunden, ist 5420 m hoch. Der Umfang am Fuße des Berges beträgt 52 km. Der Krater hat 2600 m Umfang bei 880 m obern Durchmesser und 75–150 m Tiefe. Im Krater liegt vorzüglicher Schwefel, dessen Abbau neuerdings von einer amerikanischen Gesellschaft betrieben wird, die den Berg erworben hat. Auch die Verfrachtung von Schnee nach Mexiko und Puebla zur Bereitung kühlender Getränke ist von Bedeutung. Die Flanken sind unten mit Getreidefeldern bedeckt, dann folgen Agaven und Kaktus, Eichen, Koniferen, schwarze Felsmassen, von 4400 m ab ewiger Schnee. Das Grundgerüst des steil ansteigenden Berges wird von einem aus Oligoklas und Augit zusammengesetzten Gestein gebildet. Bimsstein (als lose und locker liegender Sand) tritt oberhalb der Vegetationsgrenze auf, der oberste Kegel besteht aus Basalt. Am Fuß des östlichen Abhanges des P. liegt in 2130 m Höhe das Lavafeld Malpais de Atlachayacatl, an dessen Abhang der Rio Atlaco entspringt. Der P. war im 16. Jahrh. (1509, 1519, 1530, 1548, 1571, 1592, 1594) noch lebhaft, später jedenfalls nur schwach tätig, und jetzt hat er bloß noch Solfataren. Der Berg wurde zuerst 1827, später häufig bestiegen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 156.
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