Pseudokrupp

[418] Pseudokrupp, gewöhnlich des Nachts auftretende Anfälle von Atemnot, in denen an akutem Kehlkopfkatarrh erkrankte Kinder, sich ängstlich an den Hals fassend, mit heiserm, bellendem Husten erwachen; dabei ist die Einatmung sehr erschwert, langgezogen und geräuschvoll. Der P. entsteht durch starke Schwellung der Kehlkopfschleimhaut an und unter den Stimmbändern, durch Ansammlung und Eintrocknung von Schleim, wodurch eine Verengerung des Luftwegs zustande kommt, auch durch Krampfzustände in den Schließmuskeln der Stimmritze, namentlich bei rachitischen Kindern. Manche Kinder haben besondere Neigung zur Erkrankung an P. Warme Umschläge, warme Getränke bringen die Anfälle zum Verschwinden; die übliche Anwendung von Brechmitteln erfordert Vorsicht. Echter Krupp, soviel wie Diphtherie.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 418.
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