Quincy [2]

[525] Quincy (spr. kwinnßĭ), 1) Josiah, amerikan. Patriot, geb. 23. Febr. 1744 in Boston, gest. 26. April 1775, wirkte als Anwalt in Boston und war der erste, der es offen aussprach, daß ein Kampf mit dem Mutterland und Losreißung von demselben unvermeidlich sei. Er feuerte die Schar an, die am 18. Dez. 1773 das britische Schiff Dartmouth im Hafen von Boston überfiel und dessen Ladung Tee ins Meer warf. 1774 wurde er als Vertrauensmann der Patriotenpartei nach England geschickt, um sich mit den Freunden der amerikanischen Sache zu beraten, und starb während der Heimreise. Biographie von seinem Sohn (s. unten).

2) Josiah, amerikan. Staatsmann, Sohn des vorigen, geb. 4. Febr. 1772 in Boston, gest. 1. Juli 1864 in Quincy, wurde 1793 Advokat in Boston, 1804 Staatssenator und 1805–13 Mitglied des Kongresses, in dem er sich gegen den Krieg von 1812, gegen die Aufnahme von Louisiana und gegen die Sklaverei aussprach. 1813–20 war er Mitglied des Staatssenats, 1820–22 des Kongresses von Massachusetts, wurde 1823 Bürgermeister von Boston und 1828 Präsident der Harvard-Universität. 1845 zog er sich in das Privatleben zurück. Er schrieb das Leben seines Vaters: »Memoir of Josiah Q.« (Boston 1825, 3. Aufl. 1875); »History of Harvard University« (Cambridge 1840, 2 Bde.); »The life of John Quincy Adams« (Boston 1858). – Sein Sohn Edmund (geb. 1808, gest. 1877) gab des Vaters Biographie (Boston 1867, 6. Aufl. 1874) und dessen Reden (das. 1875) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 525.
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