Quito

[529] Quito (spr. kĭto, San Francisco de Q.), Hauptstadt von Ecuador und der Provinz Pichincha, 2908 m ü. M., unter 0°14' südl. Br. und 78°45' westl. L., am Ostrande der Hochebene von Q., am Flüßchen Muchungaro und am Fuß des Vulkans von Pichincha, hat eine Kathedrale, Palast des Erzbischofs, Regierungsgebäude, Rathaus, Colegio nacional, Waffenmagazin, ehemaliges Jesuitenkolleg, das die Universität, ein Seminar, eine Bibliothek, eine Sternwarte, das Museum, die Münze und ein Zeughaus einschließt; ein zweites Kloster dient als Kongreßhalle, ein drittes als Gefängnis, überhaupt nehmen die Kirchen und 55 ehemalige Klöster ein Viertel des städtischen Areals ein. Die Stadt ist Sitz des obersten Gerichtshofs, des Generalkommandanten, eines Erzbischofs und eines deutschen Konsuls; ihre auf 80,000 Seelen geschätzte Bevölkerung besteht meist aus Mestizen und Indianern, von denen die erstern Industrie, die letztern Landbau treiben. Die Industrie beschäftigt sich neben Woll- und Baumwollweberei mit fabrikmäßiger Herstellung von Heiligenbildern und dem Trocknen von Vogel- (Kolibri-) bälgen, Anfertigung von Strumpfwaren, Zwirn, Flechtarbeiten, Goldschmiedewaren u. Konfitüren. – Q., 1534 gegründet, hat wiederholt durch Erdbeben gelitten, namentlich 1797 und 1859.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 529.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika