Qvam

[531] Qvam (spr. kram), Ole Anton, norweg. Politiker, geb. 5. Aug. 1834 in Molde, gest. 8. Juli 1904 in Stenkjär, war anfangs Lehrer, widmete sich später dem Studium der Rechte und wurde 1867 Advokat am Höchsten Gerichtshof, 1885 Oberlandrichter, 1889 Oberrichter. Im Storthing, dem er 1874–88 und seit 1895 als Mitglied, 1882–88 auch als Vorsitzender des Lagthings, bez. Odelsthings angehörte, erlangte er bald eine führende Stellung. Er war 1883 Mitbegründer des »Vereins der Linken«, vom März 1891 bis Mai 1893 Justizminister im radikalen Kabinett Steen (s. d.) und wurde hierauf zum Regierungspräsidenten[531] (Amtmann) ernannt. Als Steen Anfang 1898 ein neues radikales Ministerium bildete, übernahm er abermals das Portefeuille der Justiz, das er jedoch Mitte April 1902, bei der Rekonstruktion des Kabinetts durch Blehr (s. d.), mit dem Stockholmer Staatsministerposten vertauschte. Infolge des für die Radikalen ungünstigen Ergebnisses der Storthingswahlen trat er im Oktober 1903 zurück.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 531-532.
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