Regŭla falsi

[716] Regŭla falsi (lat., Falsirechnung, falscher Ansatz), Rechnungsverfahren, bei dem man in einer Aufgabe für die unbekannte Größe versuchsweise einen Wert annimmt, dann das Ergebnis, das man bei Einsetzung dieses Wertes erhält, mit der Aufgabe vergleicht und auf Grund dieser Vergleichung einen genauern Wert für die Unbekannte ermittelt. Früher wurde sie oft zur Lösung von Aufgaben verwendet, die auf Proportionen oder Gleichungen ersten Grades führen; seit Newton ist sie besonders noch zur angenäherten Auflösung numerischer Gleichungen höhern Grades im Gebrauch.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 716.
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