Rheinsberg

[870] Rheinsberg, Stadt im preuß. Regbez. Potsdam, Kreis Ruppin, am Rheinsberger See und am Rhin, an der Löwenberg-Lindower Eisenbahn, hat eine evang. Kirche aus dem 14. Jahrh., ein königliches Schloß (1737–39 von Knobelsdorff umgebaut), schöne Parkanlagen mit Denkmälern der Prinzen Heinrich und August Wilhelm von Preußen sowie einiger Generale, Denkmäler des Kaisers Wilhelm I. und Friedrichs d. Gr. auf dem Marktplatz, ein Amtsgericht, Steingutfabrikation, eine Dampfschneidemühle und (1905) 2575 meist evang. Einwohner. In der Nähe das Genesungsheim Hohenelse. – Anfangs bloß ein Schloß, seit 1368 als Stadt genannt, kam R. 1524 an die Familie v. Bredow, später an die Herren v. Lochow und die v. Beville. König Friedrich Wilhelm I. kaufte R. 1734 und übergab es seinem Sohne, dem nachmaligen Friedrich II., als Residenz. Dieser hielt sich hier als Kronprinz einige Jahre auf und verschönerte Schloß und Garten. 1744 kam R. an den Prinzen Heinrich, der daselbst seit 1763 Hof hielt und hier bestattet liegt, 1802 an den Prinzen Ferdinand, 1813 an den Prinzen August von Preußen, nach dessen Tod (1843) es an die Krone zurückfiel. 4 km davon die Zechliner Glashütte. Vgl. Hoppe, Chronik von R. (Neuruppin 1847); Pinkert, R. in Wort und Bild (Rheinsb. 1892); Hamilton, R., Friedrich d. Gr. und Prinz Heinrich von Preußen (deutsch, Berl. 1882, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 870.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika