Rodez

[47] Rodez (spr. -däs), Hauptstadt des franz. Depart. Aveyron, auf einer vom Aveyron umflossenen Anhöhe, 633 m ü. M., Knotenpunkt der Orléans- und der Südbahn, hat eine gotische Kathedrale Notre-Dame (13.–16. Jahrh.) mit einem 77 m hohen Turm (1510–26), gekrönt von einer Statue der heiligen Jungfrau, ein bischöfliches Palais mit schönem Turm (17.–19. Jahrh.), altertümliche Häuser (wie das Hôtel d'Armagnac im Renaissancestil), Denkmäler des Pariser Erzbischofs Affre und des Historikers Monteil, römische Baureste, darunter einen noch gegenwärtig benutzten Aquädukt, eine Filiale der Bank von Frankreich, eine Ackerbau- und eine Gewerbekammer, ein Hengstedepot, Steinkohlenbergbau, Fabrikation von Tuch, Decken und andern Wollzeugen, Gerberei, Handel und (1901) 15,263 (als Gemeinde 16,105) Einw. An Bildungs- und Humanitätsanstalten befinden sich hier: ein Lyzeum, ein Priesterseminar, eine Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt, eine Bibliothek (30,000 Bände), ein Museum, ein Taubstummeninstitut sowie eine Irrenanstalt. Die Stadt ist Sitz des Präfekten, eines Bischofs, eines Gerichts- und Assisenhofs und eines Handelsgerichts. – R. ist das alte Segodunum, die Hauptstadt der Rutener; später war es Hauptort der Grafschaft Rouergue, die 1258 König Ludwig IX. mit der Krone vereinigte. Vgl. Bonal, Comté et comtes de R. (Rodez 1885).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 47.
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