Rodriguez [1]

[48] Rodriguez (spr. -drĭges, Diego-R., Diego Ruys), östlichste Maskareneninsel, Dependenz der britischafrikan. Insel Mauritius, unter 19°40´-19°47´ südl. Br. und 63°20´-63°31´ östl. L., 111 qkm mit (1901) 3162 Einw. (28 auf 1 qkm), meist Ansiedlern aus Mauritius, ziemlich dunkelfarbig und häßlich. Die durchaus vulkanische Insel hat mildes, gesundes Klima. Zur madagassischen Subregion der äthiopischen Region gehörig und gleich allen benachbarten Inseln zoogeographisch interessant, hat auf ihr bis Ende des 18. Jahrh. der Einsiedler oder Solitär (Didus solitarius) gelebt. Hirscharten, wilde Schweine, Rebhühner, Guineahühner etc. finden sich reichlich, ebenso Rinder und Ziegen, Fischfang (gesalzene Fische, die nach Mauritius gehen) bildet eine Haupterwerbsquelle. Es sind drei endemische Dikotyledonengattungen bekannt. Der fruchtbare Boden (die einst schönen Wälder sind durch Feuer zerstört) liefert Reis, Weizen, Mais, Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Bohnen, Vanille. Einziger Hafen ist Port Mathurin an der Nordküste. 1904 betrugen die Einkünfte 12,155, die Ausgaben 30,706, Einfuhr 226,190, Ausfuhr 201,861 Rupien. Es bestehen 2 Regierungsschulen mit 189 Kindern. – R., 1645 von Portugiesen entdeckt, gehörte später den Franzosen, seit 1814 den Engländern. Jetzt hat R. mit Mauritius (600 km) und den Keelinginseln Kabelverbindung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 48.
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