Rossellīno

[161] Rossellīno, 1) Bernardo di Matteo Gambarelli, ital. Architekt und Bildhauer, geb. 1409, gest. 1464, Schüler Leon Battista Albertis in Florenz, führte dort höchstwahrscheinlich den von diesem entworfenen berühmten Palazzo Rucellai aus, vollendete die Fraternità della Misericordia in Arezzo, entwarf die Paläste Nerucci und Piccolomini in Siena und war dann besonders in Pienza tätig, wo er im Dienste Papst Pius' II. den Dom und mehrere Paläste ausführte. Auch der Entwurf und die ersten Anfänge der unter Papst Nikolaus V. begonnenen Peterskirche in Rom rühren von ihm her. Von seinen Bildhauerarbeiten sind die Grabmäler des Lionardo Bruni in Santa Croce und des Orlando de' Medici in Santissima Annunziata zu Florenz hervorzuheben.

2) Antonio, Bruder und Schüler des vorigen, Architekt und Bildhauer, geb. 1427, gest. nach 1478, war meist in Florenz tätig und hat vorzugsweise marmorne Grabmäler von reichem Aufbau und Skulpturenschmuck geschaffen. Seine Hauptwerke sind: der Sarkophag des heil. Marcolinus im Museum zu Forli (1458), das Grabmal des Kardinals Johann von Portugal (Florenz, San Miniato), der Altar der Kapelle Piccolomini (Montoliveto bei Neapel), ein heil. Sebastian (Empoli).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 161.
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