Rudbeck

[227] Rudbeck, Olof, Polyhistor, geb. 13. Sept. 1630 zu Westeräs in Westerman land, gest. 12. Dez. 1702 in Upsala, studierte Medizin, Musik, Mechanik, Malerei und Altertümer, entdeckte 1653 die lymphatischen Gefäße, wurde Lehrer der Botanik an der Universität Upsala, legte dort den Botanischen Garten an, der durch Linné zu hoher Bedeutsamkeit gebracht ward, erhielt später die Professur der Anatomie, ward auch Kurator der Universität. Er unternahm ein großes Pflanzenwerk mit Holzschnitten, für das er gegen 11,000 Pflanzen zeichnete, und 1701 erschien der zweite Teil des Werkes als »Campi Elysii liber secundus«. Vom ersten Teil wurden 1702 durch eine Feuersbrunst sämtliche Exemplare bis auf zwei zerstört. Eine neue Auflage des ersten Teiles in 20 Exemplaren erschien 1863, außerdem schrieb er: »Nova exercitatio anatomica, exh. ductus hepaticos aquosos et vasa glandularum serosa« (Westerös 1653 u. ö.), »Hortus botanicus« (Upsala 1685) und »Atland eller Manheim, Atlantica sive Manheim, vera Japheti posterorum sedes et patria« (das. 1675–98,3 Bde.; 4. Bd., Stockh. 1863), worin er nachzuweisen suchte, daß Schweden die Atlantis des Platon sei. Vgl. Esberg, Laudatio funebris Olai Rudbeckii patris (Upsala 1703). – Sein Sohn Olof R., geb. 15. März 1660 in Upsala, war Nachfolger seines Vaters auf dem Lehrstuhl daselbst, wurde 1719 geadelt, 1739 Archiater und starb 23. März 1740. Er schrieb: »Propagatio plantarum botanico-physica« (Upsala 1686); »Nora Samalod, sive Lapponia illustrata« (das. 1701); »Ichthyologia biblica« (das. 1705–22) u.a. Vgl. Ihne, Laudatio funebris (Upsala 1741).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 227.
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