Runssoro

[267] Runssoro (Runsoro, Ruwenzori), schnee und eisbedeckter Gebirgsstock an der Westseite des brit. Uganda-Protektorats zwischen Albert- und Albert Edward-See, der besonders gegen W. zum Semliki steil abfällt und sich nach Prinz Ludwig von Savoyen bis zu rund 5550 m (nach Moore 4880, nach Johnston 6100 m, in diesem Falle höchstes Gebirge Afrikas) ü. M. erhebt. Auf gemeinsamem Unterbau (ähnlich dem Vogelsberg) baut sich eine Gruppe von Gipfeln auf, aus deren Mitte zahlreiche, das Gebirge in schmale Rippen zerlegende Flüsse hervorbrechen. Ältere vulkanische Gesteine und kristallinische Schiefer setzen die Hauptmasse zusammen, an den Rändern haben jüngere Eruptionen stattgefunden. – Von Stanley 1888 entdeckt, hat ihn 1889 Stairs bis 3500 m, Stuhlmann im W. bis 4063 m (der ihn nicht für einen Vulkan hält), Moore 1899/1900 bis 4540 m, Johnston 1900 bis 4520 m, Prinz Ludwig von Savoyen (Herzog der Abruzzen) die höchsten fünf Gipfel erstiegen, auch Lugard hat ihn erforscht. Vgl. Afrika (Entdecktugsgeschichte), S. 153, und Nil, S. 699; ferner Stuhlmann, Mit Emin Pascha ins Herz von Afrika (Berl. 1894); Tucker, Toro. Visits to Ruwenzori (Lond. 1899); Johnston im »Geographical Journal«, 1902.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 267.
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