Saar [1]

[349] Saar (franz. Sarre, lat. Saravus), rechtsseitiger Nebenfluß der Mosel, seit 1871 ein ganz deutscher Fluß, entsteht bei Hermelingen aus der Weißen und Roten S., von denen jene am Donon und diese östlich davon entspringt, tritt bald aus dem Gebirge, wird vom Rhein-Marnekanal überschritten, fließt nach N., zuerst durch den deutschen Bezirk Lothringen, und tritt bei Saargemünd nach Rheinpreußen über, wo sie von Saarbrücken ab nach NW., von Mettlach ab bis zur Mündung bei Konz wieder nach N. fließt. An ihren Ufern wird Weinbau betrieben (s. Saarweine). Die S. ist von Saargemünd abwärts bei einer mittlern Tiefe von 0,5–2,0 m 121 km weit schiffbar. Die Länge des Flusses beträgt 246 km. Sie empfängt links den Naubach, die Albe, Rossel, Biste, Nied und Leuk, rechts die Eichel, Blies, den Sulzbach, Fischbach und die Prims. Durch den 1,8 m tiefen, 63,4 km langen Saarkanal ist die S. mit dem Rhein-Marnekanal verbunden. Derselbe geht zuerst im Saartal, sodann im Naubachtal aufwärts, überschreitet den Stockweiher in einem Aquädukt und trifft den Rhein-Marnekanal im Weiher von Gondersingen. Der Kanal ward 1862 durch die französische Regierung behufs des Transports der Steinkohlen aus dem Becken von Saarbrücken angelegt. Vgl. Jordan, Der Saarkanal (2. Aufl., Saarbr. 1888); »Mosel- und Saarführer« (2. Aufl., Trier 1898); Dronke, Führer an der Mosel und S. etc. (5. Aufl., das. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 349.
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