Saint Barthélemy

[429] Saint Barthélemy (spr. ßäng-, engl. St. Bartholomew, spr. ßent barthóllomju), französisch-westind. Insel, eine der Kleinen Antillen und Dependenz von Guadeloupe, 20 km südlich von St.-Martin, unter 17°54´ nördl. Br., 10 km lang, 21 qkm groß mit (1901) 2777 Einw. (zwei Drittel Neger, seit 1847 frei). Die gebirgige, bis 306 m hohe Insel besteht im N. aus tertiärem Kalkstein, im Süden aus alten Eruptivgesteinen, ist ohne Quellen, daher das Wasser in Zisternen angesammelt werden muß, waldlos und dürr, aber gesund und erzeugt Zucker, Baumwolle, Kakao, Maniok, Tabak u.a. Hauptort ist Gustavia (1000 Einw.) an der Südwestküste, mit dem vorzüglichen Hafen Carenage (Freihafen), nahe der Ostspitze liegt [429] Lorient, in dem ersten wird Englisch, in dem letztern Französisch gesprochen. – S. wurde zu Anfang des 16. Jahrh. entdeckt, 1648 von den Franzosen kolonisiert, doch 1784 von der Französisch-Westindischen Gesellschaft an Schweden abgetreten, aber 1878 von Frankreich zurückgekauft. Vgl. Högström, St. Barthélemy under svenskt välde (Upsala 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 429-430.
Lizenz:
Faksimiles:
429 | 430
Kategorien: