Barthelĕmy, St.

[357] St. Barthelĕmy, 1) kleine Insel in der Straße Bougainville, zum Heiligen Geists-Archipel, s.d., gehörig; 2) schwedische Insel in WIndien, bei St. Martin, zu den Kleinen Antillen gehörig, 23/4QM. u. 16,000 Ew., worunter viele Farbige u. sonst viele Sklaven. Trotz unfruchtbaren. Bodens u. Wassermangels gut angebaut u. reich an westindischen Producten, womit lebhafter Handel getrieben wird; Hauptstadt Gustavia; Hafen Carenage. –B. ward mit den anderen Westindischen Inseln zu Anfang des 16. Jahrh. entdeckt u. vermuthlich. nach Bartolomäo Colombo, dem Bruder des Entdeckers, benannt. 1666 ward es von den Franzosen besetzt u. 1785 der Krone Schweden cedirt; die Neutralität der Schweden in den Kriegen 1792–1802 machte B. sehr reich. Durch Königl. Verordnung vom 9. October 1847 wurde die Sklaverei auf B. aufgehoben. 3) B. de Chilliane, Dorf im Bezirk Grenoble des französischen Departements Isère, mit der Fontaine ardente (brennenden Quelle), einem der sogenannten 7 Wunder der Dauphiné. 4) Fluß, so v.w. Bartholomä.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 357.
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