Antillen

[560] Antillen (nach Ein. so v.w. Vorinseln, nämlich die vor dem Festland von Amerika liegenden Inseln, nach And. nach der sagenhaften Insel Antillia, welche auf mittelalterlichen Karten an der Stelle Amerikas gezeichnet ist), auch West-Indien genannt, Inselgruppe, welche in einem, von dem Wendekreis des Krebses bis zum 10° nördl. Breite sich ausdehnenden Halbkreis den Mexicanischen Meerbusen u. das Caraibische Meer einschließt u. den Übergang von Nordamerika (Florida) zu Südamerika (Guyana) auf der Ostseite vermittelt; sie bilden eine Kette unterseeisch zusammenhängender Vulcane, mit dem Gesammtbetrag von 4146 QM. u. über 3 Mill. Ew. Das Klima ist sehr heiß, der Boden fruchtbar; Producte: seine Holzarten, Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle, Indigo, Südfrüchte, Gewürze etc. Sie zerfallen A) in die Großen A.: a) Cuba, b) Jamaica, c) Portorico u. d) Hayti, s.d. a.; u. B) die Kleinen A., auch Caraibische Inseln, etwa 40 an Zahl, unter ihnen: St. Thomas, Ste. Croix, St. Martin, St. Eustaz, St. Barthelemy, St. Christoph, Antigua, Guadeloupe, Dominica, Martinique, Sta. Lucia, Barbadoes, St. Vincent, die Gruppe Granadillen, Granada, Tabago, Trinidad (s.d. a.) etc. Diese für den Handel sehr wichtigen Inseln sind, Hayti ausgenommen, alle in europäischem Besitz, namentlich der Engländer u. Spanier, einzelne gehören auch den Franzosen, Dänen, Holländern u. Schweden. Daher Antillisches Meer, so v.w. Westindisches Meer.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 560.
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