Eustaz, St.

[14] St. Eustaz, 1) niederländische Insel, zuden Kleinen Antillen gehörig, nordwestlich von St. Christoph gelegen, 1,05 QM groß, ohne Quelle, nur Cisternen; 3300 Ew. (darunter 500 Weiße); häufige Erdbeben, Viehzucht (namentlich Schweine u. Ziegen); trägt bes. Zucker, Baumwolle, Kaffee, Mais. Tabak, hat viel Handel; hat mit Saba (19 QM., ein schwer zugänglicher Felsen) u. St. Martin (4 QM., 6000 Ew., auch ohne Quellen, aber fruchtbar an Zucker u. Baumwolle, 1633–1815 gemeinschaftliche Besitzung der Niederländer u. Franzosen) einen Gouverneur. 2) Hauptstadt der Insel auf deren Südwestseite, Sitz des Gouverneurs, Rhede, durch 2 Forts beschützt. – E. wurde 1635 von den Niederländern besetzt, 1665 von den Engländern erobert, 1667 an Holland zurückgegeben; 1689 nahmen es die Franzosen, gaben es aber 1697 zurück, 1781 nahm es der englische Admiral Rodney, bald darauf die Franzosen, welche es den Holländern zurückgaben, 1806 wurde E. vorübergehend von den Engländern besetzt. Da im April 1845 das Generalgouvernement der niederländischen Besitzungen in Westindien aufgehoben wurde, wurde E. nebst Saba u. St. Martin unter das Colonialdepartement gestellt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 14.
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