Santandēr [1]

[588] Santandēr, 1) span. Provinz in Altkastilien, grenzt im N. an das Kantabrische Meer, im O. an Vizcaya, im Süden an die Provinzen Burgos und Palencia, im W. an Leon und Oviedo und hat einen Flächenraum von 5460 qkm (99,2 QM.) mit (1900) 276,003 Einw. (50 auf 1 qkm). Sie umfaßt elf Gerichtsbezirke. Die Hauptstadt ist Santander. – 2) Departement von Kolumbien, begrenzt von dem Magdalenenstrom im W. und dem Depart. Boyacá und Venezuela im O., 30,637 qkm mit 556,000 Einw. (nach Sievers). Das Land wird fast ganz von den östlichen Kordilleren erfüllt und hat wohlangebaute Hochebenen, die Uferlandschaften des Magdalena sind meist mit dichtem Urwald bedeckt, heiß und ungesund. Zucker, Kaffee, Kakao, Baumwolle und Tabak von vorzüglicher Güte werden auf dem Magdalena und dem Rio Julia in Mengen ausgeführt. Dagegen werden die Mineralschätze (Gold, Kupfer, Blei, Eisen, Steinsalz, Steinkohle, Petroleum) kaum ausgebeutet. Geschätzt sind die Baumwollenzeuge. Hauptstadt ist Bucaramanga (s. d.). S. Karte »Peru etc.«

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 588.
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