Santandēr [1]

[878] Santandēr, 1) Provinz in Spanien, am Biscayischen Meerbusen, zwischen den Provinzen Asturia, Leon, Palencia, Burgos u. Biscaya, gehörte früher zu Burgos, wird von dem Cantabrischen Gebirge durchzogen, von den Flüssen Deva, Saya, Besaya, Pas, Miera, Ason u. Ebro bewässert, bringt Pferde, Rinder, Mais, Getreide, Wein, Kastanien u. hat gegen 200,000 Ew. Die Provinz wird von der von S. nach der Pisuerga führenden Eisenbahn durchschnitten. 2) Hauptstadt u. Festung von 4 Forts geschützt, 3 Kirchen, Klöster, Sitz eines Civil- u. Militärgouverneurs, eines Erzbischofs, Schifffahrtschule, Cantabrische Lehranstalt, Handelsgericht, Kriegs- u. Marinegericht, Hafen mit Schiffswerften, Kaien u. Magazinen, Schifffahrt, Handel mit Wolle, Wein u. Colonialwaaren, Zuckerraffinerien, Taudrehereien, Fabriken in Tabak, Seide, Fayence, Ankerschmieden, Eisenhämmer, Seebäder; 19,000 Ew. Der Handel geht vorzüglich nach Amerika. S. ist das römische Favobriga. Vom Hafen aus geht eine Kunststraße u. eine Eisenbahn über die Stadt Reynosa nach der Provinz Palencia. 3) Früher Staat in dem Reiche Mexico; 7500 QM. u. 50,000 Ew.; begriff die Provinzen Nuevo-S. u. Texas, von denen die erste jetzt den Staat Tamaulipas bildet u. die letztere theilweis zum Unionsstaate Texas gehört, theils den mexicanischen Staat Cohahuila ausmacht; 4) Fluß im mexicanischen Staate Taumalipas; 5) (Nuevo S., Ciudad Victoria), Hauptstadt des Staates Tamaulipas, am Rio S., dessen Schifffahrt hier durch eine Barre gesperrt ist; 6000 Ew.; 1748 angelegt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 878.
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