Santiago de Compostēla

[590] Santiago de Compostēla, Bezirkshauptskadt in der span. Provinz La Coruña, ehemals Hauptstadt von Galicien, 228 m ü. M., am Abhang des Monte Pedroso (594 m), an der Eisenbahn Pontevedra-S. gelegen, Sitz eines Erzbischofs und des Ritterordens des heil. Jakob vom Schwert (s. d.), hat eine 1032–1211 erbaute, romanische Kathedrale, 94 m lang, 63 m breit, mit zwei 70 m hohen Türmen, schöner Portalhalle im sechsschiffigen Innern, 25 Kapellen und dem von Wallfahrern vielbesuchten, angeblichen Grabe des Apostels Jakobus (Santiago), des Schutzpatrons von Spanien (vgl. Jakobsbrüder), ferner mehrere andre Kirchen, 16 ehemalige Klöster, eine 1532 gegründete Universität mit juristischer und medizinischer Fakultät (700 Hörer) und Bibliothek, eine höhere Bürgerschule, ein Seminar, eine Normalschule, ein großes Spital,[590] ein Denkmal des Admirals Mendez Nuñez, Leinweberei, Erzeugung von Wallfahrtsartikeln, lebhaften Handel und (1900) 24,120 Einw.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 590-591.
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