Nuñez

[840] Nuñez (spr. núnjes), 1) Pedro, gewöhnlich Nonius, auch Nunes oder Nunnius genannt, ein besonders um die Nautik verdienter portug. Mathematiker, geb. 1492 in Alcazar de Sal, Professor der Mathematik in Coimbra und Kosmograph des Königs Emanuel von Portugal sowie Lehrer von dessen Sohn Heinrich, starb 1577 in Coimbra. Seine »Opera mathematica« (Basel 1566) verbreiteten sich über Geometrie, Nautik, Kartenprojektion und die Verbesserung astronomischer Instrumente. In dem Werk »De arte atque ratione navigandi« (1546) machte er die ersten Angaben über die loxodromische Linie. Ihm wird auch die Erfindung des Nonius zugeschrieben, doch besitzt seine 1542 beschriebene Vorrichtung zum Messen kleiner Bogenteile mit derjenigen, die nach ihm Non ins genannt worden ist, keine Ähnlichkeit.

2) Rafael, Präsident der Republik der Vereinigten Staaten von Kolumbien, geb. 28. Sept. 1825 in Cartagena, gest. 18. Sept. 1894, studierte auf der Universität seiner Vaterstadt. 1854 begann er seine administrative Laufbahn und wurde Finanzminister im Ministerium Mallarino. 1863–73 besuchte er Nordamerika und die Hauptländer Europas. Nachdem er schon 1874 von der Partei der Independenten für die Präsidentschaft vorgeschlagen war, wurde er 1880 und dann noch viermal zum Präsidenten erwählt und machte sich um die Herstellung von Ruhe und Ordnung sowie die Hebung von Handel und Gewerbe sehr verdient.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 840.
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