Sapper

[599] Sapper, Karl, Geograph und Reisender, geb. 6. Febr. 1866 in Wittislingen bei Dillingen, studierte Naturwissenschaften in München, ging 1886 nach Guatemala, wo er in der Umgegend von Coban neben der Leitung von Kaffee- und Kautschukplantagen geologische, topographische und ethnographische Studien trieb, auch größere Reisen von dort nach Mexiko machte. Nach kurzem Aufenthalt in Deutschland ging er 1896 aufs neue nach Mittelamerika, habilitierte sich nach seiner Rückkehr 1900 in Leipzig als Privatdozent und wurde 1902 als Professor für Geographie nach Tübingen berufen. Zum Studium der vulkanischen Erscheinungen in Mittelamerika und auf den Kleinen Antillen unternahm er im Winter 1902/03 eine neue Reise dorthin. Neuerdings besuchte er die Kanaren, die griechischen Inseln und Island. Er veröffentlichte: »Grundriß der physikalischen Geographie von Guatemala« (Ergänzungsheft 113 zu »Petermanns Mitteilungen«, 1894); »Über Gebirgsbau und Boden des nördlichen und südlichen Mittelamerika« (ebenda, 127. u. 151. Heft, 1899 u. 1905); »Das nördliche Mittelamerika nebst einem Ausflug nach dem Hochland von Anahuac, Reisen und Studien in den Jahren 1888–1895« (Braunschw. 1897); »Mittelamerikanische Reisen und Studien aus den Jahren 1888–1900« (das. 1902); »Die Alta Verapaz, Guatemala« (Hamb. 1902); »In den Vulkangebieten Mittelamerikas und Westindiens« (Stuttg. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 599.
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