Sarnen

[615] Sarnen, Flecken und Hauptort des schweizer. Halbkantons Obwalden, 471 m ü. M., am Ausfluß der Sarner Aa aus dem Sarner See und an der Brünigbahn, hat ein Rathaus mit den Bildnissen der Landammänner und einem Relief der Zentralschweiz von Ing. J. E. Müller, historisch-antiquarische Sammlungen (im sogen. Hexenturm), Kantonsschule (Gymnasium und Realschule), Kantonsspital, Zuchthaus, Trinkerheilanstalt, Parkettfabriken, Strohhutfabrikation, Seidenweberei (Hausindustrie) und (1900) 3974 meist kath. Einwohner. Die Terrasse, wo die der Sage nach 1308 zerstörte Burg Landenberg stand, ist der Versammlungsort der Landsgemeinde. Der Sarner See, in einem wiesen- und waldgrünen Tal eingebettet (473 m ü. M., 52 m tief, 7,63 qkm groß), wird von der Sarner Aa, dem zum Vierwaldstätter See gehenden Abfluß des Lungernsees, durchströmt. In die Sarner Aa schickt das alpenreiche Melchtal (s. d.), an dessen Eingang die Flüelikapelle steht, die Melch-Aa. Auf der linken Talseite im Hintergrund des Schlierentals liegt Schwendi-Kaltbad, 1414 m ü. M., mit einem kräftigen Eisensäuerling von 4,7°. Vgl. Küchler, Chronik von S. (Sarnen 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 615.
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