Schaper

[697] Schaper, Fritz, Bildhauer, geb. 31. Juli 1841 in Alsleben an der Saale, lernte als Steinmetz in Halle, ging 1859 an die Akademie in Berlin und arbeitete von 1860–67 im Atelier des Professors A. Wolff. Nachdem er schon vorher für seinen Entwurf eines Uhlanddenkmals für Tübingen den ersten Preis, aber nicht die Ausführung erhalten hatte, beteiligte er sich 1872 an der Konkurrenz um das Goethedenkmal in Berlin, wurde zur engern Konkurrenz zugezogen und mit der Ausführung des Denkmals betraut, das 1879 enthüllt wurde (s. Tafel »Bildhauerkunst XVII«, Fig. 8). Ihm folgten die Bronzestatuen Bismarcks und Moltkes für Köln (1879 und 1881). Von seinen übrigen Werken sind hervorzuheben: ein Landsknecht für den Siegesbrunnen in Halle, das Lessingdenkmal für Hamburgs (Bronzeguß, 1882), das Goebendenkmal für Erfurt (1884), das Gaußdenkmal für Braunschweig, Hebe und Amor tränken die Tauben der Venus (1886, Marmorgruppe), eine Viktoria für die Herrscherhalle des Berliner Zeughauses, das Liebigdenkmal für Marburg, das Kruppdenkmal für Essen (1889), das Lutherdenkmal für Erfurt (1890), das Denkmal Blüchers für Kaub (1893), das Bismarckdenkmal für München-Gladbach (1899), das Rittershausdenkmal für Bremen (1900), das Reiterdenkmal Kaiser Wilhelms I. für Aachen (1901), das Denkmal der Kaiserin Augusta auf dem Opernplatz (1895), eine Christusstatue für den neuen Dom und das Marmorstandbild des Großen Kurfürsten für die Siegesallee (1901) in Berlin. S. hat auch zahlreiche Büsten geschaffen. Er ist Mitglied des Senats der Akademie, Ritter des Ordens pour le mérite und war 1875–90 Lehrer an der Kunstakademie.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 697.
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