Schleusingen

[865] Schleusingen, Kreisstadt im preuß. Regbez. Erfurt, am Südfuß des Thüringer Waldes, am Einfluß der Erle und Nahe in die Schleuse und an der Staatsbahnlinie Themar-Plaue, 397 m ü. M., hat 2 evang. Kirchen, Synagoge, ein Schloß (Bertholdsburg, 1274 erbaut), ein altertümliches Rathaus, eine Johanniter-Ordenskommende (jetzt Schulhaus), ein Gymnasium mit Alumnat (1577 gestiftet), Wiesenbauschule, Provinzial-Taubstummenheim, Amtsgericht, Oberförsterei, Spezialkommission, Kiesernnadelbad, Porzellan-, Glas-, Glasinstrumenten-, Papier-, Pappe-, Holzwaren-, Tüten-, Leder- und Bleiweißfabrikation, mechanische Weberei, Bierbrauerei, Holzhandel und (1905) 4311 meist evang. Einwohner. Nördlich von der Stadt der waldreiche Kohlberg mit Promenaden. S. wird als Sommerfrische besucht. – S. war 1245–1583 Sitz der Hauptlinie der Grafen von Henneberg, gehörte dann bis 1815 zum königlich sächsischen Anteil der ehemaligen Grafschaft Henneberg, seitdem zu Preußen. Vgl. Geßner, Geschichte der Stadt S. (Schleusing. 1861); Schott, Statistik des Kreises S. (das. 1882); Hebecke, Heimatkunde des Kreises S. (das. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 865.
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