Schreiber

[33] Schreiber, Theodor, Archäolog, geb. 13. Mai 1848 in Strehla a. d. Elbe, studierte in Leipzig, habilitierte sich 1879 daselbst an der Universität für das Fach der klassischen Kunstarchäologie, wurde 1885 zum außerordentlichen Professor ernannt und ist seit 1887 zugleich Direktor des Städtischen Museums der bildenden Künste und Kustos des Leipziger Kunstvereins. Seine wissenschaftlichen Forschungen gelten hauptsächlich der alexandrinischen Kunstgeschichte, für die er neues Material auf ausgedehnten Reisen und als Leiter der Ausgrabungen der Ernst Sieglin-Expedition in Alexandria in den Wintermonaten 1898–1902 gewonnen hat. Darauf beziehen sich seine Werke: »Die Wiener Brunnenreliefs aus Palazzo Grimani« (Leipz. 1888); »Die hellenistischen Reliefbilder« (das. 1889–96); »Die alexandrinische Toreutik. Untersuchungen über die griechische Goldschmiedekunst im Ptolemäerreiche« (1. Teil) in den »Abhandlungen der königlich sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften« (Bd. 14, Heft 5, das. 1894), in denen auch seine Arbeit über »Die Wandbilder des Polygnotos in der Halle der Knidier zu Delphi« (1897) und die »Studien über das Bildnis Alexanders des Großen« (1903) erschienen sind; »Der Gallierkopf des Museums in Gîze« (Leipz. 1896). Außerdem schrieb er: »Apollon Pythoktonos« (Leipz. 1879); »Die antiken Bildwerke der Villa Ludovisi in Rom« (das. 1880); »Die Athena Parthenos des Phidias und ihre Nachbildungen« (das. 1883) und besorgte eine deutsche Ausgabe von Venturis Werk »Die Madonna« (das. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 33.
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